Jüdisches Leben & Antisemitismus in Schleswig-Holstein – Eine Spurensuche

Handreichung für Lehrer*innen zum (Wander-) Ausstellungsprojekt

Gab und gibt es jüdisches Leben in meinem eigenen direkten Umfeld hier in Schleswig-Holstein? Schüler*innen gehen auf Spurensuche und gestalten gemeinsam eine Ausstellung.
Ein Projekt des Vereins Miteinander leben e.V.

Warum eine Spurensuche zu jüdischem Leben & Antisemitismus in Schleswig-Holstein?

Schüler*innen in Schleswig-Holstein erfahren im Unterricht viel über den Nationalsozialismus und die Shoa, allerdings nur wenig über das Leben und Leiden von jüdischen Schleswig-Holsteinerinnen in jener Zeit. Ebenso selten gibt es im Unterricht Raum für persönliche Begegnungen mit jüdischem Leben in ihrer Nachbarschaft oder für eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus im direkten persönlichen Umfeld.
Hier setzt das Wanderausstellungsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V. an und motiviert zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Antisemitismus und jüdischem Leben. Schüler*innen sind eingeladen, im Zuge einer „Spurensuche“ ihren sozialen Nahraum zu erforschen. Gab oder gibt es dort jüdisches Leben? Lässt sich dort Antisemitismus in Vergangenheit oder Gegenwart belegen? Die Ergebnisse ihrer Recherchearbeit sollen in einer Präsentation mit eigenen Worten und Bildern zusammengefasst werden. Daraus wird dann eine Erweiterung der Wanderausstellung gestaltet: Ein weiteres Ausstellungs-Roll-Up lässt die Ausstellung wachsen und umfassender werden. Schüler*innen in ganz Schleswig-Holstein gestalten auf diese Weise und aus ihrer Perspektive gemeinsam eine facettenreiche Zusammenschau zur lokalen Geschichte und Gegenwart des Lebens von Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein und zu den Erscheinungsformen von Antisemitismus in unserem Bundesland.

Das Basiskonzept der Wanderausstellung

Diese wirft Schlaglichter auf Antisemitismus und jüdisches Leben in Schleswig-Holstein, ohne den Anspruch einer umfassenden Darstellung. Sie sollen ein Schaufenster für mögliche Rechercheansätze sein. Schüler*innen werden hier direkt angesprochen.
Auf jedem der zehn Roll-Ups lassen sich hier Ideen für eigene Forschungsfragen finden. Natürlich sind immer auch ganz andere Themen möglich, je nach Interessens- oder Wissenslage. Grundsätzlich gilt der Vorrang der eigenen Neugier.

Die Basis-Roll-Ups umfassen:
Eine Spurensuche - warum eine Spurensuche?
Jüdisches Leben und Antisemitismus. Was hat das mit mir zu tun?
Was weißt du über das Judentum?
Wally Mahrt - Die Geschichte einer jüdischen Rendsburgerin Antisemitismus hier und heute?
Jüd*innen in Schleswig-Holstein - eine lange Geschichte Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein heute: Jüdisches Gemeinde in Kiel & Umgebung
Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus
Unterstützer*innen und Mitwirkende

Das Spurensuche-Konzept

m Sinne einer Spurensuche recherchieren Schüler*innen bei sich vor Ort eigene Beiträge zu dieser Ausstellung. Es können Spuren in die jüdische Vergangenheit oder Gegenwart dieser Orte, aber auch Spuren des Antisemitismus der Vergangenheit oder Gegenwart sein, denen nachgegangen wird. Ihre Wege können in Archive oder zur Lokalzeitung führen, in Gedenkstätten oder Synagogen, vielleicht auch zu Zeitzeug*innen oder jüdischen Nachbarn. Vielleicht gibt es im örtlichen Heimatmuseum etwas zu jüdischem Leben im Ort zu erfahren. Ein guter Ansatz kann zudem die Erforschung von realen Biografien aus dem jeweiligen Umkreis sein, die den jeweiligen Verfolgungsgeschichten von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus nachspürt. Dabei sollte immer das Leben vor, während und nach der Shoah betrachtet und mit biografischen Texten verankert werden. Auch die Aufarbeitung der eigenen Schulgeschichte im Nationalsozialismus ist denkbar.

Das Konzept der „wachsenden Wanderausstellung“

Die forschenden Jugendlichen übernehmen dabei die Aufgabe, diese Spuren zu dokumentieren und aus ihn textlich und/oder bildlich ein eigenes Roll-up zu gestalten, das die Basis-Schaufenster ergänzen soll. So wird über die Zeit diese Wanderausstellung zu wachsen beginnen, bereichert um lokale Facetten und Perspektiven von jungen Menschen auf jüdischen Leben und Antisemitismus in Schleswig-Holstein. Ihre Roll-Ups werden Bestandteil der Wanderausstellung und informieren an anderen Schulen in Schleswig-Holstein über ein weiteres Detail, geben aber gleichzeitig auch Anregung, was Inhalt einer solchen Recherche sein kann und wie diese sich aufbereiten lässt. Dabei ist die Reduktion der eigenen Forschung auf „nur“ ein Roll-Up gewollt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, weitergehende Texte oder Bilder, die den Schüler*innen wichtig sind oder die ihre Recherche dokumentieren auf einer begleitenden Webseite einstellen zu lassen.

Allgemeines für die Lehrkräfte:

Das Spurensuche-Konzept der Wanderausstellung ist für rund 14 Unterrichtsstunden oder drei Projektage konzipiert. Es eignet sich gut für Projektwochen. Die Spurensuche kann ab Klasse 9 in allen Schulformen beginnen und sollte sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Die Aufgabe der Lehrkräfte wäre die einer Lernbegleitung.

Wir unterstützen Sie

Die Wanderausstellung wird vom Verein Miteinander leben e.V. in Mölln getragen und ist dort mit dem Projekt „ZUGÄNGE ERWEITERN - Bildungsnetzwerkes Antisemitismus“ (www.zugaengeerweitern.de) verknüpft. Das Projektteam unterstützt Sie und Ihre Schüler*innen bei den ersten Schritten der lokalen Forschungsarbeit vor Ort und ist auch während des Arbeitsprozesses Ansprechpartner und Ideengeber. Neben inhaltlicher Unterstützung helfen wir Ihnen beispielsweise bei der Kontaktaufnahme mit relevanten Einrichtungen in Schleswig-Holstein. Unser Grafikbüro unterstützt Sie und Ihre Schüler*innen zudem bei der Gestaltung des eigenen Roll-Ups (85x200cm).

Begleitende Webseite

Auf dieser Webseite (www.zugaengeerweitern.de) wird parallel zu den Forscher*innenarbeiten eine Onlineversion der Wanderausstellung aufgebaut, die neben den Basisexponaten vor allem die Arbeit der jungen Rechercheteams in Schleswig-Holstein dokumentieren soll.

Hilfreiche Adressen für die Spurensuche

Jüdische Gemeinden in Schleswig-Holstein (www.lvjgsh.de/gemeinden)
Jüdische Gemeinde Ahrensburg-Stormarn
Jüdische Gemeinde Bad Segeberg
Jüdische Gemeinde Elmshorn
Jüdische Gemeinde Kiel & Umgebung
Liberale Jüdische Gemeinde Lübeck
Liberale Jüdische Gemeinde Pinneberg
Jüdische Gemeinde Bad Segeberg
Jüdische Gemeinde Lübeck (www.jg-luebeck.de)
LIDA-SH - Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (www.lida-sh.de)

Jüdisches Museum Rendsburg (https://jmrd.de)

Gedenkstätten in Schleswig-Holstein
Ahrensbök, Ladelund, Husum-Schwesig, Kaltenkirchen, Museum „Cap Arcona“
(www.ns-gedenkstaetten.de/gedenkstaetten-bundesweit/schleswig-holstein.html)

Zivilgesellschaftliche Initiativen gegen Antisemitismus
Bündnis gegen Antisemitismus Kiel (https://bgakiel.wordpress.com)
Projekt „Erinnerung ins Land tragen“ (www.erinnerung-ins-land-tragen.de)

Verein Miteinander leben e.V. (Projektinitiator) Gabriele Hannemann und Wencke Stegemann vom Projekt
„ZUGÄNGE ERWEITERN – Bildungsnetzwerk Antisemitismus“ können mit Hinweisen und Tipps unterstützen.
(www.zugaengeerweitern.de)

Archive Arolsen-Online-Archiv (https://arolsen-archives.org)
Körber-Stiftung - Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
(www.koerber-stiftung.de/geschichtswettbewerb/ geschichtswettbewerb-archiv)

Hilfreich sind immer auch lokale Stadtarchive und Kirchenarchive.

Beteiligte und Unterstützer*innen

Verein Miteinander leben e.V. (Projektinitiator) Projekt-Team „ZUGÄNGE ERWEITERN“
LIDA-SH - Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus
Jüdisches Museum Rendsburg
Jüdische Gemeinde Kiel und Umgebung e.V.

Kontakt

www.zugaengeerweitern.de
Gabriele Hannemann – Projektleitung:
projektleitung@zugaengeerweitern.de
Wencke Stegemann – Projektberatung:
stegemann@stories-for-tomorrow.de
Verein Miteinander leben e.V.:
miteinander.leben@t-online.de
www.verein-miteinander-leben.de
 

EXPONATE ZUR AUSSTELLUNG

RollUps Wanderausstellung Jüdisches Leben und Antisemitismus in Schleswig-Holstein

 

Erweiterungen zur Ausstellung

Ein Beitrag der Stormarnschule Ahrensburg

RollUps Wanderausstellung Jüdisches Leben und Antisemitismus in Schleswig-Holstein

Downloads:

Den Flyer zu dieser Wanderausstellung gibt es hier.
RollUps im kleinen Format zur Wanderausstellung gibt es hier.